Mittwoch, 26. November 2025

Der Profifussball sorgt nicht nur für Emotionen auf und neben dem Platz, sondern fördert auch die Wirtschaft – durch Umsätze, Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Übernachtungen oder auch Steuereinnahmen. Dahingehend hat sich die Swiss Football League (SFL) in einer neuen Studie mit der volkswirtschaftlichen Bedeutung des Profifussballs in der Schweiz auseinandergesetzt und diese Woche die Ergebnisse präsentiert. Nach einer ersten Untersuchung über den nationalen Wirtschaftsfaktor der Super League vor über 10 Jahren, wurden in der «Studie zur Wertschöpfung der Saison 2024/25» erstmalig auch die Vereine der Challenge League miteinbezogen. Die Untersuchung zeigt: Auch die Challenge League ist – trotz eines grossen Unterschiedes zur höherklassigen Super League – ein bedeutender nationaler Wirtschaftsfaktor. Die Wertschöpfung der zweithöchsten Schweizer Profiliga entspricht in etwa derjenigen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (ESAF) oder der UCI Road Cycling WM 2024. Folglich die wichtigsten Kennzahlen der Untersuchung im Detail;

 

  • Die zehn Challenge-League-Vereine setzten in der vergangenen Saison insgesamt 409'500 Tickets ab (Liga + Cupspiele). Zwischen den Vereinen gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Aarau, Thun oder auch Neuchâtel Xamax sind dabei die absoluten Spitzenreiter mit durchschnittlich weit über 3'000 Besuchenden pro Partie. Der FC Vaduz belegte mit 1'300 Zuschauern pro Spiel einen Platz im unteren Mittelfeld. Die Kluft zwischen den Vereinen lässt sich unter anderem auf verschieden grosse Einzugsgebiete und Anhängerschaften sowie die bestehende Infrastruktur zurückführen.

 

  • Jene Fans, welche den Weg ins Stadion auf sich nehmen, geben zudem Geld für die Verpflegung, den Transport und im Detailhandel aus. Den Bärenanteil dieser Ausgaben entfallen mit 67% und insgesamt 5.2 Mio. CHF auf die Verpflegung. Weitere 13% entfallen jeweils auf den Transport und den Detailhandel. Übernachtungen und weitere diverse Ausgaben fallen mit jeweils 3% ins Gewicht. Die gesamten Ausgaben der Zuschauerinnen und Zuschauer der Challenge League Saison 2024/25 belaufen sich auf gut 7.8 Mio. CHF.

 

  • Darüber hinaus sorgen die 10 Challenge-League-Vereine im Laufe einer Saison für erhebliche Umsätze in verschiedensten Wirtschaftszweigen. Insgesamt wurden in der vergangenen Saison 141 Mio. CHF an Umsätzen ausgelöst – allen voran in Bereichen wie Handel, Verkehr, Kommunikation, Versicherung, Finanzen oder auch Immobilien.

 

Ein beträchtlicher Teil dieser Umsätze entsteht nicht im Stadion selbst, sondern durch sogenannte Vorleistungen – also Waren und Dienstleistungen, die Klubs extern einkaufen. In der Super League stammen beispielsweise zwei Drittel der Umsätze aus genau diesen externen Wirtschaftsbeziehungen, was zeigt, dass der Fussball weit über das Stadion hinauswirkt.

 

  • Die Challenge-League-Vereine und ihr Umfeld sorgten in der vergangenen Saison damit schweizweit für eine Wertschöpfung von rund 69.6 Mio. CHF und Arbeitsplätze im Umfang von insgesamt 549 Vollzeitäquivalenten. Damit schafft man einerseits ähnlich viele Vollzeitstellen wie grosse Unternehmen der Sektoren Industrie, Handel oder Dienstleistungen, andererseits erreicht man eine Wertschöpfung, die derjenigen des eingangs erwähnten ESAF nahekommt und gut 10% der Wertschöpfung der Super League entspricht. Bund, Kantone und Gemeinden haben durch die Challenge League zudem ungefähr 5.9 Mio. CHF an Steuern eingenommen.

 

Ebenfalls betont die SFL die gesellschaftliche Rolle des Fussballs: Integration, Jugendarbeit oder Gesundheit sind wichtige Nebeneffekte, die zwar nicht Teil der Studie sind, aber klar zum Gesamtwert des Profifussballs beitragen. Die SFL hält fest;

 

«In der zweithöchsten Schweizer Fussball-Liga treten neben traditionsreichen, grösseren Klubs auch kleinere Vereine an. Das sorgt für spannende Kontraste. Junge Talente, regionale Duelle und der Kampf um den Aufstieg machen sie besonders reizvoll.»

 

Die Studie erfüllt laut SFL höchste wissenschaftliche Standards. Sie wurde gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen EBP und der Hochschule Luzern (HSLU) erstellt und basiert auf Klubzahlen, über 3’000 Zuschauerbefragungen sowie Daten aus dem direkten Klubumfeld. Die Berechnungen erfolgen über ein bewährtes volkswirtschaftliches Impact-Modell, das bereits bei national bedeutenden Events eingesetzt wurde – zuletzt etwa beim Eurovision Song Contest 2025.

 

 

Alle Infos und die vollen Berichte zur Challenge League und der Super League können auf der Webseite der SFL nachgelesen werden (LINK)

 

 

Grafik: Swiss Football League